Die Unterrichtsmaterialien wurden für gering Literalisierte deutscher und nichtdeutscher Herkunftssprache entwickelt. Dabei werden Schriftsprachenkenntnisse ab Alpha-Level 4 vorausgesetzt. D. h., die Lernenden müssen für die Bearbeitung in der Lage sein, drei bis acht Sätze mit jeweils maximal 9 Wörtern verstehend zu lesen und/oder zu schreiben.
Die Toolbox 1 beinhaltet Lehr- und Lernmaterialien zu sieben unterschiedlichen Themengebieten sowie ein Handbuch mit Weiterbildungs- und Sensibilisierungsinformationen zum Berufsfeld Pflegehilfe, zur arbeitsplatzorientierten Grundbildung, zum Lernen Erwachsener und stellt darüber hinaus methodisch-didaktisches Handwerkszeug zur Verfügung.
Erarbeitet wurde die INA-Pflege-Toolbox 1 durch ein interdisziplinäres Team aus Pädagog*innen der Beruflichen Bildung, Germanist*innen sowie Pflegepraktiker*innen und Dozent*innen der Pflege(-hilfe).
Die Toolbox 2A enthält Module zu häufigen Krankheitsbildern, deren Symptome, Behandlungsmöglichkeiten, Präventivmaßnahmen sowie entsprechenden Ernährungsempfehlungen. Die Module der Toolbox 2B beinhalten vergleichsweise neuere, aktuelle und auch sensible Themen, zu denen die Lehrenden sich passgenaue Lehr- und Lernmaterialien wünschen. Gerade das Thema interkulturelle Herausforderungen in der Pflege ist nicht zuletzt durch den in den letzten Jahren verstärkten Zuzug potentieller Pflegekräfte aus dem Ausland von besonderer Bedeutung. Zu diesem Themengebiet existieren bisher noch wenige Arbeitsmaterialien spezifisch für Lernende mit geringer Literalität.
Die Fülle an erstellten Lehr- und Lernmaterialien machte es notwendig, die Arbeitsblätter auf zwei DIN A4-Ordner aufzuteilen: Die INA-Pflege-Toolbox 2A und 2B. Darüber hinaus wurde ein Beiheft zur Unterrichtsgestaltung erstellt mit Sensibilisierungs- und Weiterbildungsinformationen u. a. zu den Themen Operatoren, Selbsteinschätzung/Reflexion, Aktions- und Sozialformen, Unterrichtsmethoden, Tafelbild sowie Einfacher und Leichter Sprache.
Das Projekt INA-Pflege 2 und damit die Möglichkeit, die Toolboxen 2A und 2B zu erstellen, war nur möglich, da die erste INA-Pflege-Toolbox bundesweit auf starke Resonanz bei Lehrenden und auch Bildungsberater*innen in der Pflege/Pflegehilfe gestoßen ist und wir insbesondere durch die Workshops das konstruktive Feedback derjenigen, die die Toolbox in ihren Bildungsgängen schon verwenden, in unsere weitere Arbeit einbauen konnten. Zudem verweisen gesellschaftliche, insbesondere arbeitsmarktpolitische Entwicklungen auf die Notwendigkeit, die Lernprozesse von Menschen mit geringer Literalität zu unterstützen und sie für eine verantwortungsvolle Tätigkeit in der Pflege fit zu machen.